Dienstag, 11.10.2011

Als Stadtteilkrankenhaus fest verwurzelt: Fusion hat Standort St. Jupp deutlich gestärkt

„Durch die Fusion haben wir in Bockum-Hövel die Weichen für eine langfristig gesicherte, wohnortnahe Patientenversorgung gestellt und den Gesundheitsstandort Hamm damit nachhaltig gestärkt.“

Öffnen am Sonntag die Türen des St. Josef-Krankenhauses: Pflegedirektorin Barbara Köster (rechts), Geschäftsführer Frank Lohmann, Ärztlicher Direktor Prof. Hans-Wilhelm Wiechmann und Geschäftsführer Matthias Kaufmann (v.l.n.r.)

Ein Jahr nach dem Zusammenschluss der St. Barbara-Klinik und des St. Josef-Krankenhauses sehen sich der Vorstand der St. Franziskus-Stiftung und die Geschäftsführung der St. Barbara-Klinik Hamm GmbH  in ihrer Entscheidung bestätigt. Richtungsweisendes Signal ist dabei auch der anstehende Umzug der Abteilung für Urologie und Kinderurologie von der Heessener Klinik nach Bockum-Hövel: Begleitet durch die Einrichtung eines komfortablen Wahlleistungsbereiches, wird der Standort mit einer Investitionssumme von 3 Millionen Euro noch einmal gezielt ausgebaut.

Mit der Übernahme des bis dahin vom Malteserorden geführten Krankenhauses durch die St. Franziskus-Stiftung Münster begann im April 2009 ein neues Kapitel in der Geschichte des St. Josef-Krankenhauses. Entstanden für den Bergbau, ist es seit seiner Grundsteinlegung vor 100 Jahren in Verantwortung für die Menschen weiter gewachsen. „Diese Verantwortung haben wir von Beginn an mit übernommen“, bekräftigt Matthias Kaufmann, Geschäftsführer der St. Barbara-Klinik Hamm GmbH, die seit August vergangenen Jahres gemeinsame Trägergesellschaft der St. Barbara-Klinik und des St. Josef-Krankenhauses ist. Erklärtes Ziel sei dabei von Anfang an gewesen, „St. Jupp“ als Stadtteilkrankenhaus weiterzuführen und den Bestand nachhaltig zu sichern. Dafür notwendige Konsolidierungsentscheidungen seien schweren Herzens getroffen worden, waren aber mit Blick auf den langfristigen Erhalt notwendig. „Alle betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten neue Beschäftigungsverhältnisse eingehen“, unterstreicht  sein Kollege Frank Lohmann.

Durch den Zusammenschluss mit der St. Barbara-Klinik konnten seither Synergien genutzt und dadurch die medizinische Leistungsvielfalt in Bockum-Hövel weiter ausgebaut werden. „Mit der standortübergreifenden Abteilungsführung wie in der Allgemeinchirurgie und Unfallchirurgie können wir Kompetenzen bündeln und Fachwissen zusammenführen“, verdeutlicht der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Hans-Wilhelm Wiechmann. Auch können seit  jüngstem Patienten im St. Josef-Krankenhaus zum Beispiel bei Rückenbeschwerden oder bei geplantem künstlichen Gelenkersatz an Knie und Hüfte behandelt werden. „Dadurch erweitern wir die Behandlungsmöglichkeiten für die Patienten vor Ort.“

Jüngster Meilenstein in der Geschichte ist der Umzug der Abteilung für Urologie und Kinderurologie von der Heessener St. Barbara-Klinik. Im November nimmt die Abteilung unter Leitung von Chefarzt Dr. Roland Homberg in Bockum-Hövel ihrer Arbeit auf. „Dadurch können wir den Standort auch regional etablieren“, erklärt Geschäftsführer Frank Lohmann die Strategie. Begleitet durch die Einrichtung eines Wahlleistungsbereiches mit komfortablen Ein- und Zweibettzimmern, stehen der Urologie im St. Josef-Krankenhaus modernste Einrichtungen und optimale Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. „Durch den kompletten Neubau der Ambulanzräume konnten wir von Beginn an alle Baumaßnahmen auf eine spätere effektive Patientenversorgung ausrichten“, so Lohmann. Kurze Wege für Patienten und Ärzte seien die klaren Vorteile.

Mit den frei werdenden Kapazitäten in der St. Barbara-Klinik eröffnen sich auch am Standort in Hamm-Heessen neue Möglichkeiten. „Wir werden die zusätzlichen Patientenzimmer für die gestiegene Nachfrage nach stationären Versorgungen insbesondere in den Bereichen Hand- und Neurochirurgie, Stereotaxie und Gynäkologie und Geburtshilfe nutzen“, erläutert Pflegedirektorin Barbara Köster das Konzept. „Dadurch können wir die bestehende Wartezeit für die Patienten deutlich verkürzen.

Der Umzug der Urologie im Jubiläumsjahr der 100-jährigen Grundsteinlegung wird auch zum Anlass genommen, bei einem großen Tag der offenen Tür Einblicke hinter die Kulissen zu bieten. Am Sonntag, 16. Oktober, öffnet St. Jupp von 11 bis 16 Uhr seine Türen und die Bevölkerung von Hamm-Bockum-Hövel und der Stadt Hamm ist eingeladen, einen Eindruck von der Vielfalt des Leistungsspektrums des Krankenhauses zu gewinnen. Mit einem Schau- und Aktionsprogramm informieren die medizinischen Abteilungen über aktuelle Behandlungsmethoden und Therapieformen. Neben Demonstrationen und Vorführungen werden dabei „Ausprobieren und Mitmachen“ groß geschrieben. So ist viel Fingerspitzengefühl gefragt, wenn mit Nadel und Faden wie im OP genäht wird oder minimalinvasive Eingriffe in der Bauchhöhle simuliert werden. In kleinen Gesundheitschecks können Blutdruck und Blutzucker gemessen werden. „Wir möchten einen Tag für die ganze Familie anbieten“, so Lohmann. Daher dürfe natürlich auch die Unterhaltung nicht zu kurz kommen. So spielt zum Auftakt um 11 Uhr im Festzelt das Werksorchester der RAG Deutsche Steinkohle AG, anschließend versprechen „Die Zwillinge und die Blechgang“ Rock und Jazz für Herz und Bauch. Und während eine Dönekes-Ecke Zeitzeichen lebendig werden lässt, warten bei einem Gewinnspiel tolle Preise. Vielfältige Aktionen gibt es auch für die kleinen Besucher. So ist bunte Kreativität bei verschiedenen Malaktionen gefragt und eine Bewegungsbaustelle erfordert die ganze Geschicklichkeit. Und mit roter Nase und großen Schuhen wartet mit Clown Püppi noch eine ganz besondere Überraschung. Auch die Jubiläumsausstellung wird im Foyer in der 1. Etage in Gänze zu sehen sein, nachdem bereits im September eine Auswahl an Tafeln in den Räumen der Spar- und Darlehnskasse zu sehen waren.