Donnerstag, 02.05.2019

Austausch mit CDU-Bundestagsabgeordnetem Reinhold Sendker: St. Elisabeth-Hospital Beckum fordert den Abbau von Bürokratiehürden

In dieser Woche hat sich der Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker, CDU, über die Situation des St. Elisabeth-Hospitals Beckum informiert. Der Einladung folgte er in Begleitung von Gisela Sonnabend und Markus Höner von der CDU. Zu den Gesprächspartnern von Seiten des Krankenhauses gehörten Dr. Klaus Goedereis (Vorstandsvorsitzender der St. Franziskus Stiftung) Burkhard Nolte (Geschäftsführer), Vanessa Richwien (Kaufmännische Direktorin), Guido Boucsein (Ärztlicher Direktor) sowie Michael Blank (Pflegedirektor).

Vanessa Richwien, Michael Blank, Dr. Klaus Goedereis, Burkhard Nolte, Reinhold Sendker, Markus Höner und Guido Boucsein (v.l).

Gesprächsthemen, die die Krankenhausleitung mit dem Bundestagsabgeordneten und den Begleitern aus der örtlichen Politik diskutierten, waren die ambulante und stationäre Notfallversorgung, wenn die Portalpraxen flächendeckend etabliert werden, die Krankenhausplanung NRW, die Pflegepersonluntergrenzenverordnung (PpUG), das Pflegepersonalstärkungsgesetz (PpSG), die Investitionsfinanzierung und die MDK-Prüfungen.

"Mit Blick auf die Krankenhausplanung werden die Häuser im Kreis Warendorf Bestand haben", erklärte Reinhold Sendker, der hervorhob, dass der Versorgungsauftrag seitens des St. Elisabeth-Hospitals Beckum in der Region hervorragend wahrgenommen wird. Was die Landarztversorgung betrifft, sei die Situation allerdings gerade im ländlichen Bereich schwierig.

"Es ist uns wichtig, der Politik bewusst zu machen, dass die MDK-Prüfungen im Krankenhaus Mehrkosten durch überhöhte Kontrollen verursachen", unterstrich Vanessa Richwien, die betonte, dass im heimischen Krankenhaus mittlerweile ein vierköpfiges Team damit beschäftigt ist, die steigende Anzahl an Anfragen zu bearbeiten. Lag die Zahl der Kassenanfragen im Jahr 2017 noch bei 1.884, so lag sie im Jahr 2018 bei 1.908 Anfragen. Das sind immerhin 25 Prozent der Fälle, die allein in einem Jahr geprüft wurden. "Das Konzept von "Treu und Glauben" wird hier ausgehebelt, denn jeder Handgriff muss dokumentiert werden und dafür bedarf es an zusätzlichem Personal", so Dr. Klaus Goedereis. In den Augen von Vanessa Richwien sollte den Ärzten vertraut werden, die sich verantwortungsvoll um die Patienten kümmern. Ihrer Meinung nach ist es nicht vertretbar, dass die Entscheidung eines Arztes, der einen Patient stationär aufnimmt, nach Monaten vom MDK angezweifelt wird. Kürzungen bei der Abrechnung haben zur Folge, dass den Krankenhäusern das Geld im System fehlt. Die Kultur des Misstrauens kann in den Augen des Direktoriums des Beckumer Krankenhauses so nicht weitergehen.

Kritik gab es auch seitens der Krankenhausleitung in Bezug auf die Verordnung zu den Pflegepersonaluntergrenzen, die innerhalb von drei Monaten umgesetzt werden musste. Sinnvoll wäre es hier gewesen, den Einrichtungen mehr Zeit zu lassen, um sich zu organisieren war der einheitliche Tenor. Einigkeit bestand seitens der Verantwortlichen des Krankenhauses darin, dass die Länder ihrer kombinierten Aufgabe der Krankenhausplanung und -investition nicht nachkommen. "Das Gießkannenprinzip, mit einer Baukostenpauschale von 350.000 Euro pro Jahr für das St. Elisabeth-Hospital Beckum ist nicht zielführend", so Richwien. Im Rahmen des geplanten Umbaus/Sanierung der Endoskopie kostet allein die Fluchttreppe 400.000 Euro. "Neben Bildung und Verkehr sollte die Gesundheit ein Thema sein, in das investiert werden muss", so Dr. Goedereis. In seinen Augen kommt jeder Euro, der in die Infrastruktur des Gesundheitswesens investiert wird auch der heimischen Wirtschaft zu Gute. Am Ende des Gesprächs nahm Reinhold Sendker eine Liste mit Themen nach Berlin mit, für die er sich in den nächsten Monaten einsetzen wird.