Dienstag, 20.01.2015

Franziskus Stiftung mit Gesundheitspreis NRW ausgezeichnet: „Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen im Krankenhaus“

Die St. Franziskus-Stiftung Münster ist beim Landeswettbewerb um den Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen mit dem zweiten Preis ausgezeichnet worden. Prämiert wurde ihr Projekt „Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen im Krankenhaus“, das Hospitäler und Behinderteneinrichtungen gemeinsam pilothaft im Kreis Warendorf gestartet haben. Vertreter der beteiligten Einrichtungen nahmen die mit 3000 Euro dotierte Auszeichnung jetzt bei einer Feierstunde im Düsseldorfer Landtagsgebäude aus der Hand von NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens entgegen.

Bei der Preisübergabe (v.l.): Stefanie Reckendrees, Qualitätsmanagement St. Vincenz-Gesellschaft, Ministerin Barbara Steffens, Michael Blank, Pflegedirektor St. Elisabeth-Hospital Beckum, und Werner Messink, Pflegedirektor St. Franziskus-Hospital Ahlen.

Die Gruppe der Franziskus Stiftung mit Ministerin und Preis-Urkunde (v.l.): Tobias Kohls, Michael Blank, Anika Schilder, Ministerin Barbara Steffens, Verena Jäckel, Stefanie Reckendrees, Werner Messink und Volker Hövelmann.

Dialog unter Fachleuten: Volker Hövelmann, Geschäftsführer der St. Vincenz-Gesellschaft, im Gespräch mit NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens.

Konkret wurden bei diesem Projekt genaue Abläufe für die Aufnahme, Behandlung und Entlassung von Menschen mit Behinderungen bei Krankenhausaufenthalten definiert. Dadurch sind die Mitarbeiter im ärztlichen und pflegerischen Dienst besser auf die Versorgung dieser Patientengruppe vorbereitet. Informationsverluste beim Übergang zwischen stationärer Behandlung und Betreuung in den Wohneinrichtungen werden minimiert und Schnittstellenprobleme behoben. Außerdem verbessert sich bei den Mitarbeitern das Verständnis für die Arbeitsabläufe und die Situation der jeweils anderen Einrichtung. Das Ergebnis ist eine integrierte Versorgung und Betreuung, bei der alle Institutionen, Berufsgruppen und Kostenträger an einem Strang ziehen.

„Das Projekt trägt vorbildlich dazu bei, die Versorgung von Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen zu verbessern und ihnen Selbstständigkeit zu ermöglichen, einschließlich der Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen“, erklärte die Ministerin bei  der Preisübergabe. „Es zeigt, wie durch Kreativität und Engagement ein vorurteilsfreier Umgang mit behinderten Menschen im Gesundheitssystem gelingen kann“, so Steffens weiter.

Das prämierte Projekt „Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen im Krankenhaus“ hatte mit einer Fachtagung im Oktober 2013 begonnen. Dazu waren Vertreter der in der St. Vincenz-Gesellschaft zusammengeschlossenen Behinderteneinrichtungen der St. Franziskus-Stiftung Münster sowie der beteiligten Krankenhäuser St. Franziskus-Hospital Ahlen und St. Elisabeth-Hospital Beckum zusammen gekommen. Anschließend erarbeiteten einzelne Projektgruppen in einem mehrmonatigen Prozess Optimierungen in den Bereichen der elektiven Aufnahme, der Notfallaufnahme, der Behandlung von Menschen mit Behinderungen im Krankenhaus sowie deren Entlassung.

Die Vorauswahl der Preisträger traf eine Jury der Landesgesundheitskonferenz, in der alle wesentlichen gesundheitspolitischen Institutionen des Landes vertreten sind. Die endgültige Entscheidung lag bei der Gesundheitsministerin. Insgesamt hatten sich 55 Institutionen mit 62 Projekten beworben. Der „Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen“ wird jährlich im Rahmen der Landesinitiative „Gesundes Land Nordrhein-Westfalen“ vergeben. Die St. Franziskus-Stiftung Münster ist bereits zum zweiten Mal unter den Preisträgern: 2008 hatte sie mit ihrem Projekt „Maßnahmen zur Verhinderung eines perioperativen Altersdelirs“ den ersten Platz belegt.