Montag, 08.04.2013

Franziskus Stiftung und Fiege eröffnen zweites Krankenhaus-Logistikzentrum Pharma, Medikalprodukte, Zentralsterilisation

Ihr zweites Krankenhaus-Logistikzentrum hat die Franziskus Stiftung in Kooperation mit dem Kontraktlogistikspezialisten Fiege in Bochum offiziell eröffnet. Zur Feierstunde kamen rund 120 Teilnehmer in das Gebäude des „medicalORDERcenter II“ (mOc II) auf dem ehemaligen Nokia-Gelände. „Das hier verwirklichte Modell ist zukunftsweisend, denn es entlastet Krankenhäuser in ihren Logistikprozessen und ermöglicht ihnen die Konzentration auf ihre medizinisch-pflegerischen Kernkompetenzen“, betonte Dr. Klaus Goedereis, Vorstandsvorsitzender der Franziskus Stiftung, in seinem Grußwort. Vor etwa zehn Jahren sei im münsterländischen Ahlen das erste mOc eingerichtet worden, damals national und international ohne Beispiel. Da dieses seit längerem „erfolgreich unter Volllast“ laufe, sei die Zeit für die Etablierung des mOc II reif gewesen.

In der ehemaligen Handy-Endmontagehalle von Nokia in Bochum hat die Franziskus Stiftung ihr neues Krankenhaus-Logistikzentrum eingerichtet.

Etwa 120 Gäste nahmen an der Eröffnungsfeier teil. Das „mOc II“ in Bochum versorgt Kliniken im Ruhrgebiet und am Niederrhein mit Medikamenten und Krankenhausbedarf. In der angeschlossenen Zentralsterilisation wird OP-Instrumentarium aufbereitet.

Von Bochum aus werden Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen im Ruhrgebiet und im Rheinland mit Arzneimitteln und weiterem Krankenhausbedarf, hauptsächlich Medikalprodukten, versorgt. In einer zentralen Sterilisationsanlage werden zudem Untersuchungs- und Operationsinstrumente der angeschlossenen Kliniken gereinigt und keimfrei gemacht. Zu den Kunden zählen neben Krankenhäusern der Franziskus Stiftung auch externe Kliniken, beispielsweise konfessionelle Hospitäler in Essen und Gelsenkirchen sowie die Düsseldorfer Häuser der Sana Kliniken AG. „Die Dienstleistungen des mOc erweisen sich für die von hier versorgten Krankenhäuser, Arztpraxen, Reha-Zentren und Seniorenheime als überaus vorteilhaft“, so Dr. Goedereis.

„Wir sind stolz, einen Beitrag für das mOc II zu leisten“, betonte Dr. Hugo Fiege für die Fiege Logistikgruppe. Gemeinsam mit der Franziskus Stiftung habe man sich schon vor Jahren auf den Weg in die Healthcare-Logistik gemacht. Dort ergänzten sich die Kompetenzfelder der Franziskus Stiftung und der Fiege Gruppe gegenseitig optimal. „Mehr noch: Die Healthcare-Logistik wird sich in den kommenden Jahren weiterentwickeln und wir setzen auf eine lange und kontinuierliche Partnerschaft“, so Dr. Hugo Fiege. Dass die Fiege Logistikgruppe als Familienunternehmen geführt werde, stelle dabei ein Plus dar.

Die Bochumer Bürgermeisterin Erika Stahl hob den Beitrag des mOc II zum wirtschaftlichen Strukturwandel der Stadt hervor. Bochum sei einer der größten Krankenhaus-Standorte Deutschlands. Die Stadt verfüge über eine exzellente Infrastruktur und biete die Kooperation mit Hochschulen an. „Bochum setzt auf die Gesundheitswirtschaft und die Franziskus Stiftung setzt auf Bochum“, unterstrich die Bürgermeisterin.

„Zentralisierung der Warenlogistik – Dezentralisierung von Produkt-Know-how“ – Dieses Leitwort des mOc beschreibe treffend dessen erfolgreiches Konzept, unterstrich Centerleiter und Chefapotheker Georg Rosenbaum. Der Dreiklang von Krankenhausapotheke, Zentralsterilisation und Warenwirtschaft habe sich bewährt. Dazu sei auch eine funktionierende Logistik unerlässlich, wie sie die Fiege Gruppe gewährleiste.

Alois Beulting, Geschäftsführer des Facility-Management-Unternehmens FAC’T, das für den Umbau der früheren Handy-Montagehalle für die Erfordernisse des mOc II verantwortlich zeichnete, hob die problemlose Umsetzung und die gute Kooperation mit den Behörden hervor. Michael Geutler von der Münchener Medizin-Mechanik GmbH (MMM-Group), Herstellerin der Sterilisationsanlagen, betonte die partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit. In einem anschließenden Fachvortrag analysierte Dr.-Ing. Sebastian Wibbeling vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik in Dortmund Entwicklungen und Perspektiven der Krankenhaus-Logistik. Danach gab es Gelegenheit, sich bei Führungen ein eigenes Bild vom mOc II zu machen.

Begonnen hatte die Feierstunde mit einem geistlichen Impuls und der Segnung des Gebäudes durch Pater Heribert Leibold, Geistlicher Begleiter in der Franziskus Stiftung. „Aufgabe dieser Einrichtung ist es, die Lebensqualität erkrankter und hilfsbedürftiger Menschen zu verbessern, und das hat allen Segen verdient“, so der Kapuziner.

Das medicalORDERcenter II, Bochum
Das Krankenhaus-Logistik- und Dienstleistungszentrum mOc II ist eine Tochtergesellschaft der Franziskus Stiftung, eine der größten konfessionellen Krankenhausgruppen Deutschlands. Sie betreibt es gemeinsam mit der Fiege Logistikgruppe. Das mOc II versorgt mit der Krankenhausapotheke medicalORDERpharma, der Warenhandelsgesellschaft medicalORDERservices GmbH, der Zentralsterilisation medicalORDERinstruments GmbH und der Logistikgesellschaft medicalORDERlogistics Krankenhäuser, Arztpraxen, Reha-Zentren und Seniorenheime im Ruhrgebiet und am Niederrhein. Investiert wurden 6,5 Millionen Euro. Davon entfallen 4,5 Millionen auf die Sterilisationsanlagen, 1,2 Millionen auf die Zentralapotheke und 0,8 Millionen auf den Regallagerbereich. Im mOc II sind etwa 100 Mitarbeiter tätig, davon 60 in der Zentralsterilisation, 25 in der Zentralapotheke und 15 im Logistiksektor.