Donnerstag, 11.08.2011

Kampf gegen Krankenhausinfektionen - St. Elisabeth-Hospital Beckum erhält MRSA Qualitäts- und Transparenzsiegel

Mit dem Qualitäts-Siegel "EurSafety-Health-net" zeichnete der gleichnamige Verbund zum zweiten Mal das St. Elisabeth-Hospital Beckum für die hervorragende Umsetzung von Hygiene-Standards aus. Seit rund fünf Jahren ist das Krankenhaus Mitglied im grenzüberschreitenden deutsch-niederländischen Projekt "EurSafety-Health-net", vormals MRSA-net, das unter anderem durch die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen finanziell gefördert wird.

Der ärztliche Direktor, Dr. Wolf-Dieter Oberwetter und die Hygienefachkraft, Ulla Altewischer, sind stolz über das zweite Zertifikat, das den erfolgreichen Kampf gegen MRSA am St. Elisabeth-Hospital Beckum dokumentiert.

Hauptziele des Verbundes sind die Verbesserung der Vorbeugung von Krankenhausinfektionen und die Eindämmung der Verbreitung von antibiotikaresistenten Bakterien. Die Koordinatoren des Health-net und das zuständige Gesundheitsamt haben das St. Elisabeth-Hospital Beckum überprüft und jetzt das Zertifikat übergeben.

Seit dem Jahr 2006 nimmt das St. Elisabeth-Hospital Beckum am Euregio MRSA-net teil. Dabei handelt es sich um einen Qualitätsverbund zwischen dem Münsterland und Holland und einer damit verbundenen Zusammenarbeit der Universität Münster und Twente. Bereits im Jahr 2008 wurde das heimische Krankenhaus mit dem ersten Qualitäts- und Transparenzsiegel vom Euregio-Verbund ausgezeichnet. Im Rahmen des euregionalen Qualitätsverbundes erhielt das St. Elisabeth-Hospital Beckum das zweite Qualitäts- und Transparenzsiegel.

Beim ersten Siegel ging es noch fast ausschließlich um die Bekämpfung von MRSA, beim zweiten Siegel wurden auch wieder 10 Qualitätskriterien geprüft und neben der MRSA-Prävention, vor allem Fortbildungsaktivitäten zum Infektionsschutz und Messung des Antibiotikaverbrauchs erfasst. "Die Erfassung der Ziele erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut öffentlicher Gesundheitsdienst (LIGA) und den zuständigen Gesundheitsämtern", so die Hygienefachkraft. Die Krankenhäuser, die die Siegel erhalten, machen deutlich, dass Sie die bekannten Maßnahmen zum Schutz von Patienten vor MRSA-Infektionen umsetzen.

"Zu einer erfolgreichen Vorbeugung gehören grundsätzlich ein verringerter Verbrauch an Antibiotika und eine gute Klinikhygiene. Vor allem müssen wir die Träger von MRSA erkennen und behandeln, bevor eine Infektion überhaupt entstehen oder der Erreger im Krankenhaus auf andere Patienten übertragen werden kann", erläutert Altewischer. Im St. Elisabeth-Hospital in Beckum werden schon seit Beginn des Projektes Patienten aus Risikogruppen, zum Beispiel Erkrankte mit offenen Wunden, auf MRSA untersucht. Grundsätzlich werden alle MRSA-Patienten in Einzelzimmern untergebracht und direkt behandelt. Für das zweite Qualitätssiegel war neben der intensiven Umsetzung der MRSA-Maßnahmen und der Einhaltung der geforderten Qualitätsziele auch das darüber hinaus gehende Engagement der verantwortlichen Mitarbeiter entscheidend, erklärte der Verwaltungsdirektor Dr. Jan Deitmer. Im Rahmen des Projektes wurden in den vergangenen Monaten mehrere Veranstaltungen durchgeführt.

Nicht nur das Personal, auch die Patienten und Besucher können zum Erfolg der Hygiene-Maßnahmen beitragen indem sie beim Betreten oder Verlassen der Stationen eine Händedesinfektion durchführen. Im St. Elisabeth-Hospital wurde die Anzahl der Desinfektionsmittelspender noch einmal erhöht. Durch diese Aufstockung ist auch der Verbrauch an Desinfektionsmittel gestiegen und es entstehen Mehrkosten, die das St. Elisabeth-Hospital Beckum gerne für die Sicherheit der Patienten übernimmt. "Wir müssen unsere Patienten schützen und das verliehene Zertifikat ist der Beweis dafür, dass sich das St. Elisabeth-Hospital Beckum, als Teil einer Gruppe von 40 Krankenhäusern im Münsterland mit dem Thema erfolgreich auseinandergesetzt hat", unterstrich Dr. Deitmer.

 

Informationen zum Thema:

Staphylococcus aureus sind Bakterien, die auf der Schleimhaut des Nasenvorhofs und seltener auch auf der Haut von Menschen vorkommen können und im Regelfall keine Infektionen verursachen. Bei Verletzungen der Haut oder auch durch medizinische Maßnahmen wie zum Beispiel eine Operation kann Staphylococcus aureus Wundinfektionen hervorrufen. Im Fall einer Infektion helfen Antibiotika die Bakterien zu zerstören.

Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA): Mancher Staphylococcus aureus ist jedoch unempfindlich gegenüber dem Antibiotikum "Methicillin" und vielen anderen Antibiotika geworden. Diesen bezeichnet man dann als MRSA.