Montag, 10.12.2012

„Medizinische Ausbildung auf akademischem Niveau fördern“ - Weiterer Vertrag zwischen St. Franziskus-Stiftung Münster und baltischer Universität

Im Dezember wurde der Vertrag unterschrieben, schon Anfang nächsten Jahres beginnt die Umsetzung: Acht Studierende der Medizinischen Akademie der Universität für Gesundheitswissenschaften Litauens in Kaunas kommen dann nach Deutschland – weitere werden folgen. In Kliniken der St. Franziskus-Stiftung Münster absolvieren die angehenden Ärztinnen und Ärzte aus dem Baltikum dann studienbegleitende Praktika. Dauer: vier, sechs oder acht Wochen – je nach Fachgebiet und Krankenhaus.

Bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags in Münster (v.l.): Schwester Diethilde Bövingloh, Associate Professor Dr. Kestutis Petrikonis, Professorin Dr. Asta Baranauskaite, Professor Dr. Algimantas Tamelis und Dr. Daisy Hünefeld. Bereits Anfang des kommenden Jahres treffen die ersten angehenden Ärzte aus Litauen zu Praktika in Hospitälern der Franziskus Stiftung ein.

Die Aufenthalte in Deutschland dienen der „praxisnahen Ausbildung in mehreren medizinischen Fachbereichen auf akademischem Niveau“, wie es in der Kooperationsvereinbarung zwischen der Universität und der Franziskus Stiftung formuliert ist. Mit dem Vertrag wollen die Stiftung, unter deren Dach 15 Krankenhäuser in Nordwestdeutschland stehen, und die Medizinische Akademie der Universität für Gesundheitswissenschaften Litauens einen Beitrag zur Förderung des fachlich-wissenschaftlichen Austausches leisten.

„Wir unterstützen mit diesem Angebot die Studierenden zudem bei der Anpassung an die Anforderungen an einen europaweiten Arbeitsmarkt und bei der Entwicklung spezifischer Kompetenzen“, so Dr. Daisy Hünefeld vom Vorstand der Franziskus Stiftung. Außerdem werde damit ein Beitrag zur Ausbildung von weltoffenen und interkulturell erfahrenen Personen als zukünftige Führungskräfte geleistet. Dr. Hünefeld hatte gemeinsam mit der Franziskanerin Schwester Diethilde Bövingloh, die ebenfalls dem Stiftungsvorstand angehört, den Vertrag mit den litauischen Partnern unterzeichnet.

Diese – Professor Dr. Algimantas Tamelis, Professorin Dr. Asta Baranauskaite und Associate Professor Dr. Kestutis Petrikonis – sind dazu Anfang Dezember nach Münster gekommen. Die Kandidaten für Praktika in Deutschland wählen sie in Kaunas selbst aus: „Sie sollen das achte Semester abgeschlossen haben und über fundierte Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen – so haben wir es auch im Vertrag mit der Franziskus Stiftung festgeschrieben“, sagt Professor Tamelis. Pro Jahr und Studiengang sind maximal 20 angehende Ärzte aus dem Baltikum zugelassen.

Die ersten acht Praktikanten werden Anfang des nächsten Jahres in Krankenhäusern der Stiftung in Münster, Lüdinghausen und Hamm tätig – durchweg unter Anleitung und Begleitung erfahrener Chefärzte. In den Hospitälern arbeiten sie jeweils in ausgewählten medizinischen Fachbereichen. Darunter sind Anästhesie, Innere Medizin, Radiologie, Gefäßchirurgie, Kinderheilkunde, HNO-Medizin und Augenheilkunde.

Die Kooperation ist nicht auf Litauen beschränkt, sondern umfasst alle baltischen Staaten. Bereits im April hatte die Franziskus Stiftung einen ähnlichen Vertrag mit der Stradina-Universität Riga in Lettland geschlossen, im Mai mit der Medizinischen Fakultät der Universität Tartu in Estland. Von dort sind seither zahlreiche Studierende zu Praktika nach Deutschland kommen. „Wir haben uns zuvor bei Besuchen im Baltikum davon überzeugt, dass an den dortigen Universitäten eine solide fachliche Basis geschaffen wird, auf der wir in unseren Hospitälern aufbauen können“, so Martin Michel. Der Personalreferent in der Franziskus Stiftung hatte die Kontakte nach Osteuropa angeknüpft.