Mittwoch, 22.02.2006

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann vor Klinikverantwortlichen im Marienhaus der Stiftung

„Bei der Krankenhausfinanzierung bildet Nordrhein-Westfalen seit Jahren mit Abstand das Schlusslicht der gesamten Republik“, so Dr. Rudolf Kösters, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Dass sich daran so schnell nichts ändert, wurde jetzt aus berufenem Mund erwartungsgemäß bestätigt: „Bewilligungsbescheide für Krankenhaus-Investitionen gibt es in den Jahren 2006 und 2007 nicht mehr; wir werden sie erst 2008 wieder aufnehmen“, bekräftigte Karl-Josef Laumann, nordrhein-westfälischer Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales.

Minister Laumann und der Vorstand der St. Franziskus-Stiftung.

Ernste Mienen beim Pressegespräch: DKG-Präsident Dr. Rudolf Kösters und Minister Karl-Josef Laumann.

Geld für Kliniken ist im bevölkerungsreichsten Bundesland schon länger knapp: „Bei der Krankenhausfinanzierung bildet Nordrhein-Westfalen seit Jahren mit Abstand das Schlusslicht der gesamten Republik“, so Dr. Rudolf Kösters, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Dass sich daran so schnell nichts ändert, wurde jetzt aus berufenem Mund erwartungsgemäß bestätigt: „Bewilligungsbescheide für Krankenhaus-Investitionen gibt es in den Jahren 2006 und 2007 nicht mehr; wir werden sie erst 2008 wieder aufnehmen“, bekräftigte Karl-Josef Laumann, nordrhein-westfälischer Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, jetzt im Marienhaus. Laumann und Kösters nahmen dort als Gäste an der Mitgliederversammlung des Zweckverbandes freigemeinnütziger Krankenhäuser Münsterland und Ostwestfalen teil.

Gegenwärtig gebe es keinerlei finanziellen Spielraum, da in den vergangenen Jahren in erheblichem Umfang Förderzusagen gemacht worden seien, ohne dass dafür in ausreichendem Maß Geld zur Verfügung gestanden habe, so der Minister. Allerdings hatte er auch eine erfreulichere Botschaft für die Geschäftsführer und Verwaltungschefs von 60 konfessionellen Kliniken zwischen Bocholt und Bielefeld dabei. In Zukunft solle es bei der finanziellen Förderung der Krankenhäuser in NRW flexibler zugehen und außerdem nach neuen Kriterien: „Wir möchten neue Parameter für die Investitionsförderung entwickeln und dies gemeinsam mit den Krankenhäusern und Krankenhaus-trägern tun“, unterstrich Laumann bei der Mitgliederversammlung des Zweckverbandes. Diese neuen Parameter könnten beispielsweise an der regionalen Bedeutung, der medizinisch-pflegerischen Qualität, der Größe oder dem Einzugsbereich eines Krankenhauses ausgerichtet werden, so der Minister.

Dr. Rudolf Kösters und Werner Strotmeier, Vorsitzender des Zweckverbandes, begrüßten den Willen zu größerer Flexibilität. „In zukunftsfähige Strukturen zu investieren ist der richtige und angesichts der ökonomisch-finanziellen Gesamtlage der einzig mögliche Weg“, sagte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Strotmeier hob hervor, dass sein Verband den Minister dabei unterstützen werde, seinen Haushaltsansatz gegen weitere Einsparungen zu verteidigen.