Mittwoch, 16.11.2016

Startschuss für Projekt I/E-Health NRW mit Beteiligung der Franziskus Stiftung

Das Projekt I/E-Health NRW ist in den vier Modellregionen Düren/Aachen, Dortmund, Borken/Ahaus und Münster/Kreis Warendorf und auf Landesebene gestartet. Das Verbundvorhaben ist ein Siegerprojekt des Leitmarktwettbewerbs Gesundheit.NRW mit einem Gesamtvolumen von rund 8 Millionen Euro, welches vom 01.09.2016 bis 31.08.2019 mit rund 4,7 Millionen Euro aus Mitteln des Landes und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wird. An diesem Projekt beteiligt sich auch die Franziskus Stiftung.

v. l. n. r. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens, Rainer Beckers (Geschäftsführer Zentrum für Telematik und Telemedizin), Dr. Georg Diedrich (Geschäftsbereichsleiter IT der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe) und Burkhard Fischer (Referatsleiter Qualitätsmanagment, IT und Datenanalyse der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen). Die Vorstandsmitglieder des Vereins Digital Healthcare NRW, Dr. Georg Diedrich und Burkhard Fischer, stellen Ministerin Steffens und Minister Gröhe am 14.11.2016 am Stand der NRW-Gesundheitswirtschaft auf der MEDICA, der weltgrößten Gesundheitsmesse in Düsseldorf, das neue Projekt IE-Health NRW vor. (Foto: Lippsmeier / ZTG GmbH)

Konkretes Ziel des Projektes der Gesundheitswirtschaft ist es, existierende sektorenspezifische Insellösungen für den übergreifenden Austausch von elektronischen Daten mittels einer gemeinsamen IT-Infrastruktur und standardisierter Schnittstellen für eine multiprofessionelle und interdisziplinäreVersorgung nutzbar zu machen und damit die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Das Projekt soll Regelungen des E-Health-Gesetzes in NRW umsetzen und wird von wesentlichen Akteuren aus Selbstverwaltung, Gesundheitsversorgung, Wirtschaft und Wissenschaft getragen. Die existierende technische Infrastruktur (elektronischer Arztbrief, elektronische Fallakte, KV-Connect) wird so erweitert, dass damit alle an der Patientenbehandlung Beteiligten sicher kommunizieren können. Es wird ein einheitliches Verzeichnis geschaffen, mit dem sich Kommunikationspartner eindeutig identifizieren und adressieren lassen. So lassen sich komplexe Versorgungsszenarien durch den Austausch elektronischer Arztbriefe oder elektronischer Fallakten zwischen ambulanten und stationärem Sektor realisieren. Praxis- und Krankenhausinformations-systeme werden über Schnittstellen angebunden, um Anwendern die Kommunikation direkt aus dem gewohnten Software-System heraus zu ermöglichen. Datenschutz, die Nutzung internationaler Standards und Migrationsfähigkeit in die Telematikinfrastruktur sind dabei stets im Blick.

Beispiel einer konkreten Versorgungssituation

Patienten kommen zu ihrem Hausarzt und die Behandlungsinformationen aus dem Krankenhaus liegen bereits im IT-System der Praxis vor. Ein Arzt wird am Freitagnachmittag zu einem Notfall in ein Pflegeheim gerufen und hat die medizinische Vorgeschichte gleich zur Hand, um schnell und sicher diagnostizieren und behandeln zu können. Im Anschluss an die Behandlung können die Ergebnisse digital und sicher an die Personen und Einrichtungen versendet werden, die weiterbehandeln.

Umsetzung in vier Modellregionen anhand spezifischer Versorgungsszenarien

  • Borken/Ahaus: Demenz-Akte
  • Münster/Kreis Warendorf: Geriatrie-Akte
  • Dortmund: Pädiatrie-Akte
  • Region Düren/Aachen: Notfall-Pflegeakte

Regionenübergreifend wird das Überleitungsmanagement mit Kurzberichten, die im Gemeinsamen Landesgremium nach § 90a SGB V in NRW entwickelt wurden, etabliert.

I/E-Health NRW auf der MEDICA

Besuchen Sie uns vom 14. bis 17. November 2016 auf der MEDICA in Düsseldorf, der weltgrößten Gesundheitsmesse. Sie finden uns am "Landesgemeinschaftsstand NRW Gesundheitswirtschaft", Halle 15 Stand C05/E06.

Hintergrund

I/E-Health NRW ist ein Kooperationsprojekt der Partner Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe, Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, der gemeinsamen IT-Tochter KV-IT GmbH, Healthcare IT Solutions der Uniklinik Aachen, Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, Caritas Trägergesellschaft West, CompuGroup Medical, Duria eG, Fachhochschule Dortmund, St. Franziskus-Stiftung Münster, Klinikum Westmünsterland sowie Krankenhaus Düren. Weitere Partner sind das Klinikum Dortmund und Telekom Healthcare Solutions. Der Verein Digital Healthcare NRW e. V setzt sich aus der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, der Healthcare IT Solutions und der KV-ITGmbH zusammen, wobei die KV-IT GmbH stellvertretend für die KVNO und die KVWL steht. Digital Healthcare NRW e. V. ist Konsortialführer im Rahmen des von Land und EU geförderten Projektes.