Dienstag, 06.11.2012

Behandlungsverzicht aus Glaubensgründen – das Beispiel der Bluttransfusion bei Zeugen Jehovas

Ethikkomitee des St. Joseph-Stift lädt am 14. November zum Vortrag mit anschließender Diskussion ein

Norbert Jömann

Die Anpassung an kulturelle oder religiöse Besonderheiten der Patienten zählt zu den großen Herausforderungen für Mitarbeiter des Gesundheitswesens. Ein in der Öffentlichkeit viel diskutierter Fall ist dabei die Ablehnung selbst lebenserhaltender Bluttransfusionen durch Zeugen Jehovas. Die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung des Klinischen Ethik-Komitees am St. Joseph-Stift widmet sich am Mittwoch, den 14. November deshalb dem Thema „Behandlungs-verzicht aus Glaubensgründen“.

Welcher Form der Rechtfertigung bedarf eine Ablehnung einer lebenserhaltenden Maßnahme durch Patienten? Kommen religiöse Motive als Grundlage für eine so weitreichende Entscheidung in Frage? Oder: Sind etwa höhere Anforderungen an eine Rationalität hinter der Entscheidung zu stellen?
Diesen und weiteren Fragen stellt sich Norbert Jömann in seinem Vortrag. Anhand von Fallbeispielen der Zeugen Jehovas erörtert der Medizinethiker die ethisch-moralischen Intuitionen dieser Fragen und stellt sie im Plenum zur Diskussion.

Das Ethik-Komitee des St. Joseph-Stift lädt alle Interessierten am Mittwochabend in den Schulungsraum der Physiotherapie ein und hofft auf eine rege Diskussionsbeteiligung.

Die Fortbildungsveranstaltung wird für die Bereiche Pflege und Medizin mit zwei Fortbildungspunkten anerkannt.
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung unter 0421 347-1018 wird gebeten.


Kompakt:
Behandlungsverzicht aus Glaubensgründen – das Beispiel der Bluttransfusion bei Zeugen Jehovas
Referent: Dipl.-Biol. Norbert Jömann
Ort:  Schulungsraum der Physiotherapie,
 Krankenhaus St. Joseph-Stift
 Schwachhauser Heerstr. 54, Eingang Schubertstraße.
Zeit:  Mittwoch, 14. November 2012, 16.00-18.00 Uhr


Über den Referenten:
Norbert Jömann studierte Biologie, Philosophie und Pädagogik in Münster und spezialisierte sich auf Bio- und Medizinethik. Seit April 2011 ist er Geschäftsführer des klinischen Ethik-Komitees am Universitätsklinikum Münster. Zudem ist er freier Mitarbeiter des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin in Münster und ist als Tutor im Weiterbildungsstudiengang Angewandte Ethik, ebenfalls in Münster, tätig.