Mittwoch, 29.05.2019

Modernisierung des St. Bernhard-Hospitals: Investitionen in die Zukunft des Lintforter Krankenhauses

Stillstand ist Rückschritt, das gilt für viele Bereiche des Lebens, für ein Krankenhaus in der heutigen Zeit mit den vielen Umbrüchen im Gesundheitswesen aber ganz besonders. Denn einerseits sind immer wieder bauliche Veränderungen erforderlich, um ein Haus für Mitarbeiter und Patienten attraktiv zu halten. Andererseits sind technische Neuerungen und Investitionen, die die Behandlung verbessern helfen, anzuschaffen und in den Ablauf zu integrieren.

Freundlich und und hell präsentiert sich die neue Station 5 des St. Bernhard-Hospitals.

Die baulichen Veränderungen starteten im Sommer 2013. Zunächst wurde die ehemalige Orthopädische Ambulanz abgerissen. An dieser Stelle entstand nach rund einjähriger Bauzeit ein Neubau mit Nephrologischer (Nierenheilkundlicher) Praxis und Dialyse im Erdgeschoss, zusätzlich wurde eine Patientenstation im Obergeschoss eingerichtet.

Sie war als „Ausweichstation“ Voraussetzung für die Stationssanierung. So wurde dann Etage für Etage mit je zwei Stationen komplett entkernt und saniert. Zeitgleich begannen die Arbeiten an der Außenfassade der Südseite. Seitdem befindet sich dort auch ein eigener Baustellenaufzug. Dadurch kann der gesamte Transport von Bauschutt und Material außerhalb des Hauses transportiert werden. Diese Methode verursacht auch weniger Lärm und Belastungen für Patienten und Mitarbeiter.

Nach knapp zwei Jahren Bauzeit, 2015, konnte diese „Ausweichstation“ in Betrieb genommen werden. Das gab dem Krankenhaus die Möglichkeit, die in den folgenden Jahren vier Etagen schrittweise komplett zu entkernen und dann zu modernisieren. Jetzt verfügen alle Zimmer über einen eigenen Sanitärbereich mit WC und Dusche. Auch wurden umfangreiche Brandschutzmaßnahmen umgesetzt. Mit jeweils rund einjähriger Bauzeit wurden die orthopädisch-unfallchirurgischen Stationen, die Wahlleistungsstation für die Patienten der operativen Kliniken sowie der zweiten Etage für die Patienten der Kardiologischen Klinik umgebaut.

Auch in diesem Jahr ging es weiter: Am 27. Mai wurde nun die fünfte Etage mit einer  Wahlleistungsstation für die Patienten der internistischen Kliniken bezogen. Damit ist der erste große Bauabschnitt abgeschlossen. Patientenzimmer, Flure und Loungebereich sind in Anlehnung an das Motto der Landesgartenschau 2020 „Kloster-Kohle-Campus“ mit passenden Fotomotiven gestaltet. Ansprechende Grüntöne prägen das Bild in den Ein- und Zweibettzimmern und auf den Fluren.

Die Gesamtkosten für diesen ersten großen Bauabschnitt liegen bei rund 11 Millionen Euro. „Für das Verständnis und die Geduld der Patienten und Mitarbeiter während der langen Bauphase mit all seinen Belastungen ist das Krankenhaus sehr dankbar“, betonen die beiden Geschäftsführer Dr. Conrad Middendorf und Josef Lübbers ausdrücklich.

Modernisierungen
Weitere vier Millionen Euro investierte das Kamp-Lintforter Krankenhaus in den vergangenen Jahren zudem in die Modernisierung der Fachkliniken - die Zentralambulanz im Erdgeschoss, die Palliativstation, das neue Herzkatheter-Labor mit dem Speziallabor für die Elektrophysiologie, die Modernisierung der Endoskopie-Abteilung und die Anschaffung modernster Technik für den Operationsbereich.

Auch der Ausbau des Medizinischen Versorgungszentrums „MediaVita“ mit Praxissitzen für Radiologie, Chirurgie sowie Rehabilitative Medizin, wurde erfolgreich vorangetrieben. Weitere Mittel wurden in die Erweiterung der Katholischen Bildungsakademie Niederrhein - Schule für Gesundheits- und Krankenpflege - investiert. Dort stehen inzwischen 200 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Damit unternimmt das St. Bernhard-Hospital gemeinsam mit drei kooperierenden Krankenhäusern der Region wichtige Schritte, um dem Mangel an Pflegefachkräften zu begegnen.

„Unser Haus hat sich medizinisch hervorragend entwickelt und konnte die Patientenzahlen deutlich steigern. Konsequenterweise erfolgte schließlich 2018 die Aufstockung der Planbettenzahl durch das Land Nordrhein-Westfalen von 310 auf 356 Betten“, berichtet der Ärztliche Direktor Dr. Wilhelm Kirschke. Mit diesen umfangreichen baulichen Maßnahmen sowie der Gewinnung zusätzlichen Fachpersonals kommt das Krankenhaus diesem besonderen Auftrag des Landes nach.

So geht es weiter
Bereits im Sommer wird die Bettenhaussanierung in der vierten Etage fortgesetzt. Es folgt die Renovierung der ersten Etage. Und damit wird danach auch der letzte große Abschnitt der Bettenhaussanierung voraussichtlich 2021 abgeschlossen sein.

„Das gesamte Bettenhaus ist dann auf modernstem Stand und wir sind gut für die Zukunft aufgestellt“, freut sich Pflegedirektor Willi van Stiphoudt. Zukunftsweisend ist auch die weitere Umsetzung der elektronischen Patientenkurve. Sie ist bereits seit Jahren in der dritten Etage im Einsatz und hat dort die Papierdokumentation abgelöst. Auf dieser Etage befinden sich die Intensiv- und die Intermediate-Care-Station mit insgesamt 22 Behandlungsbetten.

Für die Zukunft gut aufgestellt
„Es gibt noch sehr viel zu tun und es wird spannend bleiben. Eine unserer größten Herausforderungen wird die Gewinnung und Bindung von pflegerischen und ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sein“, so Josef Lübbers. „Die Weichen dafür sind gestellt, auch weil wir erheblich in die Aus- und Fortbildung investieren. Dazu gehört auch die Gesundheitsförderung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch das Präventionsprojekt ‚Mach mit – bleib fit‘.“