Mittwoch, 26.03.2008

Universitätsklinikum Münster und St. Franziskus-Hospital kooperieren in der Gefäßchirurgie

Zum 1. März wurde Prof. Giovanni Torsello auf eine W3-Professur für Gefäßchirurgie an die Medizinische Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (UKM) berufen. Prof. Torsello, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am St. Franziskus-Hospital Münster, übernimmt zu seiner Leitungsfunktion am St. Franziskus-Hospital in Personalunion die Leitung des am UKM neu gegründeten „Centrums für Vaskuläre und Endovaskuläre Gefäßchirurgie“.

Damit stärken das Universitätsklinikum Münster (UKM) und das St. Franziskus-Hospital Münster ihre schon auf anderen Gebieten gelebte Kooperation. Zusätzlich zur Wahrnehmung seiner Aufgaben in Forschung und Lehre wird Prof. Torsello mit seinem Team in der neuen Einrichtung des UKM Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen der Blutgefäße („vaskulär“) behandeln. „Damit entsteht in Münster ein innovatives Forschungs- und Behandlungszentrum, das die Erfahrungen und Kompetenzen eines international anerkannten Gefäßchirurgen standortübergreifend einsetzt und diese Erfahrung auch für die Forschung auf dem Gebiet der Gefäß- und Entzündungsforschung bündelt“, blicken Prof. Dr. Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor des UKM, Prof. Volker Arolt, Dekan der Medizinischen Fakultät und Burkhard Nolte, Geschäftsführer des St. Franziskus-Hospitals, auf die neuartige Kooperation.

Standort stärken

Prof. Torsello ist überzeugt, dass die Zusammenarbeit einen „enormen Beitrag zur Weiterentwicklung von Diagnostik und Therapie bei Gefäßerkrankungen am Standort Münster leisten wird.“ Gerade angesichts einer immer älter werdenden Gesellschaft werde die Anzahl von Gefäßerkrankungen wie etwa Arteriosklerose („Gefäßverkalkung“) weiter steigen, so Torsello. Für das hoch spezialisierte Zentrum hebt er drei Arbeitsschwerpunkte besonders hervor: „Patientenversorgung, wissenschaftliche Untersuchungen und Forschung sowie Produktentwicklung im engen Verbund mit der Gesundheitsindustrie.“

Kompetenzen bündeln

Die gesamte „Gesundheitsregion Münsterland“ erfahre dadurch neue Impulse im Bereich der Gefäßerkrankungen, blickt der renommierte Mediziner auf seine neue Aufgabe. Prof. Dr. Norbert Roeder sieht in der neuen Einrichtung ein zukunftsweisendes Modell: „Damit setzt das UKM seinen Weg der Spezialisierung und der Zentrenbildung gezielt fort und wir kombinieren gemeinsam in dem Leistungsangebot die unterschiedlichen Kompetenzen im Bereich der Krankenversorgung und der klinischen Forschung auf herausragendem Niveau.“

Auf Zentrum konzentrieren

Die bislang in den verschiedenen Klinikbereichen des UKM durchgeführten gefäßchirurgischen Aktivitäten sollen nun weitestgehend in dem neuen Centrum konzentriert werden. Auch Burkhard Nolte ist von den Vorteilen der Zusammenarbeit überzeugt: „In den vergangenen Jahren hat sich die Gefäßchirurgie des St. Franziskus-Hospitals zu einem der leistungsfähigsten und innovativsten gefäßchirurgischen Zentren entwickelt, in dem jährlich 3.500 Patienten behandelt werden. Bereits seit 2003 verfügen wir über einen so genannten „Hybrid-OP-Saal“, in dem modernste Therapieverfahren zur Behandlung von Gefäßerkrankungen eingesetzt werden. Die Kooperation wird entscheidend zur weiteren Fortentwicklung in diesem Bereich beitragen.“

Internationales Niveau

Professor Torsello hat sich mit seiner Professur für Gefäßchirurgie an der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität das Ziel gesetzt, die „patientenorientierte Forschung in diesem Bereich weiter auszubauen, damit wir in Nordrhein-Westfalen auch international den Anschluss an die Spitzengruppe halten.“ Torsello hat sich an der Universität Düsseldorf in den Fächern Chirurgie und Gefäßchirurgie habilitiert. Für seine wissenschaftlichen Studien erhielt er zahlreiche Preise, u. a. den Preis der Deutschen und der Europäischen Gesellschaft für Gefäßchirurgie sowie den Edens-Preis für die beste Habilitationsschrift auf dem Gebiet der Kreislaufforschung. Im November 2007 implantierte er weltweit zum ersten Mal einem Patienten eine besonders leistungsfähige Endoprothese zur Behandlung eines Aneurysma.