Freitag, 29.03.2019

„Urologie ist Teamwork“

NRW Gesellschaft für Urologie tagte im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland / rund 650 Mediziner und Pflegekräfte tauschten sich aus

Freuen sich über die große Resonanz (v. l.): Die beiden Präsidenten des diesjährigen Kongresses, Privatdozent Dr. Drasko Brkovic und Dr. Christian Tschuschke, sowie Kongresssekretär Dr. Enno Humborg vor dem begehbaren Organmodell einer Blase.

„Urologie ist Teamwork“: Unter dieses Motto hatte die „NRW Gesellschaft für Urologie e.V.“ ihre Jahrestagung im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland gestellt. Die wissenschaftliche Leitung der Veranstaltung lag dabei in den Händen von zwei münsterschen Medizinern: Privatdozent Dr. Drasko Brkovic, Chefarzt der Urologie im Herz-Jesu-Krankenhaus, und Dr. Christian Tschuschkeniedergelassener Urologe. Beide Ärzte sind die Präsidenten des diesjährigen Kongresses und zurzeit Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft.

Rund 650 Mediziner und Pflegekräfte nahmen an der Veranstaltung teil, die von einem Pflegekongress und einer großen Industrieausstellung abgerundet wurde. „Die große Resonanz zeigt uns, dass wir ein wichtiges und aktuelles Thema aufgegriffen haben“, freuen sich Brkovic und Tschuschke. „Denn um unsere Patienten bestmöglichst zu betreuen, brauchen wir die Verzahnung von ambulanter und stationärer Behandlung und die fachübergreifende Zusammenarbeit.“ Dies gelte besonders bei bösartigen Erkrankungen, wie etwa einem Blasenkarzinom, das Männer und Frauen gleichermaßen betreffen kann. Für die optimale Therapie der Patienten benötige man das Fachwissen vieler medizinischer Professionen: von niedergelassenen Urologen, die die Erstdiagnostik und Nachsorge übernehmen, über Klinikurologen, die mit schonenden OP-Methoden das Karzinom entfernen, bis hin zu Pathologen, Radiologen und Strahlentherapeuten. Und nicht zuletzt gehörten um Team erfahrene Pflegekräfte und Therapeuten.

Diese eng vernetzte Zusammenarbeit diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in verschiedenen Foren, die die ganze Bandbreite des Fachgebiets abbildeten: Aktuelle Fragen von Uroonkologie, Kinderurologie, Andrologie und Sexualmedizin wurden ebenso beleuchtet wie postoperative Komplikationen und bereits metastasierte Tumoren. Zur Sprache kamen aber auch die Weiterentwicklungen im Fachgebiet: Innovative Möglichkeiten stehen vor allem in der Therapie von urologischen Tumoren zur Verfügung. Allein in den vergangenen fünf Jahren sind eine Fülle von neuen Chemotherapien zugelassen worden.

Auch Kritisches wurde auf dem Kongress nicht ausgespart – sowohl was eine inzwischen überbordende Bürokratie betrifft als auch frühere Heilsversprechen durch Methoden, die sich trotz erheblicher Werbung als unnütz erwiesen haben.

„Wir können die zukünftigen Anforderungen im Gesundheitssystem nur in der Zusammenarbeit aller Therapeuten bewältigen. Und wir brauchen die ehrliche Diskussion gemeinsamer Erfahrungen, um weiter eine gute und erfolgreiche Medizin für unsere Patienten zu gewährleisten. Dazu soll dieser Kongress einen Anstoß geben“, betonen die Kongresspräsidenten Brkovic und Tschuschke.