Im Rahmen eines Audits wurde von allen medizinischen Fachgesellschaften, die sich mit diesen Problemen befassen dem interdisziplinären Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Ahlen – Beckum (KBBZ) erneut die hohe Qualität bescheinigt, nach dem die Prüfer (der Cert-IQ) die Inhalte und Struktur des interdisziplinären Netzwerks, die Zusammenarbeit, Kommunikation und die Qualität von Diagnostik und Therapie unter die Lupe genommen haben.
„Wir freuen uns, dass wir in unserer fachübergreifenden Zusammenarbeit innerhalb des interdisziplinären Beckenbodenzentrums Ahlen - Beckum bestätigt wurden und mit einem sehr guten Ergebnis abgeschlossen haben. Unser individuelles Therapiekonzept und die enge Zusammenarbeit hat sich bewährt, denn durch den regelmäßigen Austausch und durch Fort- und Weiterbildungen kann durch ärztliche, pflegerische und physiotherapeutische Kompetenz den Betroffenen das individuell aussichtsreichste Diagnose- und Therapieverfahren angeboten werden“, erklärt Frau Dr. Hanna Brings, leitende Oberärztin der Gynäkologie am St. Franziskus-Hospital Ahlen und Leiterin des KBBZ.
Die „Weltinkontinenzwoche“, welche jährlich stattfindet (aktuell 21.06. bis 27.06.2021) wurde gegründet um einen Anlass zu bieten, das immer noch bestehende Tabu bezüglich dieser Leidensbilder zu brechen und in den Fokus zu rücken. Inkontinenz betrifft allein in Deutschland etwa 10 Millionen Menschen. Bis zu 25 Prozent der Frauen in Deutschland sind inkontinent. „Für eine Blasenschwäche der Frau gibt es diverse Ursachen und dementsprechende Arten der Inkontinenz“, so Herr Dr. Dr. Markus Gantert und Chefarzt der Frauenklinik. Als eine häufige Ursache benennt er die Beckenbodenschwäche. „Sie kann zum Beispiel Folge von Geburten, Tumoren, Schlaganfällen, psychischem Stress, Senkung der Beckenorgane oder der Entfernung der Gebärmutter sein.“ Im Vergleich dazu sind Männer weniger häufig betroffen.
Die Visceralchirurgie des St. Franziskus-Hospitals in Ahlen ist immer dann maßgeblich im Behandlungskonzept involviert, wenn relevanten Schwächen des Schließmuskelsystem des Enddarms die Lebensqualität in erheblichem Maße einschränken. Bereits über viele Jahre als Beratungsambulanz zertifiziert, bietet die wöchentlich angebotene Sprechstunde drei Visceralchirurgen mit koloproktologischem Schwerpunkt. Sämtliche diagnostischen und operativ therapeutischen Möglichkeiten stehen der und dem Betroffenen durch die Visceralchirurgie zur Verfügung.
„Eine häufige Form ist auch die Dranginkontinenz, oder „Reizblase“, die in zunehmendem Alter bei beiden Geschlechtern gleich häufig auftritt“, ergänzt Chefarzt der Urologie Guido Boucsein. Hier gilt es, die genauen Ursachen abzuklären.
Betroffene können sich auf Überweisung der niedergelassenen Facharztpraxen in den Spezialsprechstunden der Gynäkologie, Urologie oder Chirurgie zur Beratung und Untersuchung vorstellen, denn Inkontinenz ist behandelbar und im überwiegenden Teil der Fälle auch heilbar.
Jährlich nutzen mehrere hundert Patienten/Innen in den Kooperationskliniken St. Franziskus-Hospital Ahlen und St. Elisabeth-Hospital Beckum die speziellen Beratungsangebote.
Es erfordert ein hohes Maß an Koordination und Planung, damit jedem Patienten mit Inkontinenz eine individuell auf ihn zugeschnittene Therapie angeboten werden kann. Dieser Herausforderung stellen die beiden Krankenhäuser der St. Franziskus-Stiftung, mit den drei Hauptabteilungen der Frauenklinik unter der Leitung von Dr. Dr. med. Markus Gantert, der Visceralchirurgie unter der Leitung von Dr. med. Frank Klammer - jeweils St. Franziskus-Hospital Ahlen - sowie der Urologie unter der Leitung von Guido Boucsein, im St. Elisabeth-Hospital in Beckum.